Ein Rückblick auf einen zweijährigen Transformationsprozess – Tymon Smektała erklärt, wie sich Dying Light 2 Stay Human zwischen der Erstveröffentlichung und jetzt verändert hat.
Hallo, hier ist Tymon.
Heute möchte ich euch gerne einen Blogpost der etwas anderen Art präsentieren, einen, der etwas persönlicher ist als sonst. Es ist nämlich so, dass in letzter Zeit zwei Sachen einen gewissen Nerv getroffen haben und mir seitdem nicht aus dem Kopf gehen.
Die erste davon liegt bereits ein paar Wochen zurück. Wie ihr wisst, versuchen wir immer, uns nach euren Wünschen zu richten. Wir lesen eure Kommentare, wir haben “Community-Ideen” eingeführt, aber wir haben auch ab und an direkt um euer Feedback zu einer Reihe an Themen rund um Dying Light gebeten. Nun, vor ein paar Wochen sind die Ergebnisse einer Umfrage hereingekommen. In ihr sollten die Spieler des ersten Teils – Dying Light ist ja ein absoluter Kultklassiker – sagen, warum sie sich noch nicht am zweiten Ableger probiert haben. Wir waren sehr neugierig darauf, was Fans der gepflegten Zombiejagd davon abhält, nach Villedor zu reisen.
Es gab ein paar gute Gründe, doch einer hat einen besonderen Eindruck bei mir hinterlassen. Die Umfrage zeigt, dass ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Spieler des Originals immer noch genauso über Dying Light 2 Stay Human denkt wie zur Zeit der Veröffentlichung. Natürlich hatten viele von euch eine positive Meinung, was wirklich klasse ist, aber wir brauchen uns nichts vormachen: Es gibt einige Spieler, die das zweiten Spiel nicht so sehr mochten wie der Rest, und es seither nicht angerührt haben. Das ging mir dann wochenlang nicht aus dem Kopf.
Die zweite Sache war, dass ich Dying Light 2 Stay Human nach Einführung des Albtraummodus noch mal auf diesem Schwierigkeitsgrad ganz von Anfang gespielt habe (mehr dazu könnt ihr im vorherigen Post lesen). Dabei habe ich versucht, mich in einen Spieler hineinzuversetzen, der das Spiel zum ersten Mal beginnt. Zugegeben: Das war keine leichte Sache für mich, immerhin arbeite ich an Dying Light schon mehr als 10 Jahre und ein Blick auf meinem Steam-Account zeigt, dass ich bereits fünftausend Stunden in seiner Welt verbracht habe. Allerdings kam mir dabei etwas immer wieder in den Sinn: wie sehr sich der Titel in den zwei Jahren seit der Veröffentlichung verändert hat.
Diese zwei Gedanken kamen zusammen: Einerseits lassen sich viele noch von ihrem ersten Eindruck vor zwei Jahren leiten und anderseits ist das Spiel jetzt anders. Ich wollte deswegen eine Zusammenfassung der Veränderungen schreiben und euch dazu einladen, erneut einen Blick auf Villedor zu werfen.
Ich fange natürlich mit den größten Verbesserungen an, die Dying Light 2 Stay Human in ein neues Licht rücken. Zunächst wären da die Änderungen an der Spielerfahrung bei Nacht. Die Einführung von umherziehenden Schattenjägern und dunkleren Nächten sowie das begrenzte HUD lassen die Spieler den Schrecken spüren, der hinter jeder Ecke lauert. Es sind genau diese Neuerungen, die das Erkunden der Stadt nach der Dämmerung um Weiten intensiver machen. Zu verdanken haben wir diese neue Spielerfahrung nicht nur unseren eigenen Ideen, sondern auch dem Feedback der Community. Auf eure Anregung hin basteln wir an Features und Funktionen, um den Erwartungen des gesamten Spielerspektrums gerecht zu werden.
Unsere kontinuierliche Arbeit am aktiven Teil des Gameplays wirkt sich maßgeblich darauf aus, wie das Spiel aufgenommen wird. Darunter fällt das überholte, realistischere und bodenständigere Parkour-System, aber auch das Verhalten von Feinden. Wem also zum Release Zombies, die von Dächern fallen, gefehlt haben – hier sind sie!
Wir haben auch die Interaktionen mit unseren infizierten Freunden auf ein neues Niveau angehoben, ihre Gesichter sind jetzt noch lebensechter (ganz genau) und voller Emotionen. Wir können jetzt realistischer zuschlagen und der Schaden kann sich nun in all seinem Detailreichtum sehen lassen.
Wir können ebenfalls unseren Feinden noch heftiger zusetzen – zum Beispiel, indem wir sie zerstückeln oder durchlöchern. Gekrönt wurde das Ganze mit der Einführung von Feuerwaffen. Damit können die Spieler noch erfinderischer in Sachen Brutalität werden, wofür Dying Light ja bekannt ist.
Ich habe mich dran gesetzt und alles, was wir ins Spiel implementiert haben, zusammen mit den mehr als 10 Updates, die wir seit der Veröffentlichung herausgebracht haben, inspiziert. Weil wir daran in unserem eigenen Tempo gearbeitet haben, war es leicht, die schiere Fülle der Neuerungen zu übersehen. Ich meine, sie haben die Qualität von so ziemlich allen Spielelementen angehoben.
Ich spreche dabei zum Beispiel von mehreren neuen Varianten von Feinden, mehr als ein paar Dutzend Waffen und vielen Verbesserungen im Bereich Nutzererlebnis und Gameplay wie etwa die Möglichkeit, Waffen herzustellen und zu reparieren, oder das Transmog-System. Viel hat sich auch bei der Grafik getan. Das Spiel verfügt über neue Skyboxen, Lichteffekte, überarbeitete Umgebungs- und Innenraumdetails sowie eine ganze Menge Anpassungsmöglichkeiten, darunter technische Einstellungen, das Sichtfeld und zahlreiche Farbkorrekturoptionen.
Ich habe auch in die Sitzungen unserer Spieler hineingeschaut und meiner Einschätzung nach scheint der Koop-Modus nun stabiler. Darüber hinaus bin ich sehr froh, dass wir unser Versprechen gehalten und Dutzende größere und kleinere Features, um die ihr direkt gebeten habt, eingebaut haben.
Es gab einen Haufen Upgrades, definitiv zu viele, um sie alle hier aufzulisten. Aber bei meinem Durchlauf im Albtraummodus von Dying Light 2 Stay Human sind mir noch persönlich ein paar Dinge aufgefallen. Es war cool, die ganzen Verfeinerungen an narrativen Elementen und den Zwischensequenzen zu sehen. Villedor im Starkregen zu erkunden, war auch unglaublich. Der Kampf mit den elektrischen Befallenen hat unheimlich viel Spaß gemacht, was meiner Meinung nach eine Leistung auf verschiedenen Ebenen ist. Außerdem bin ich immer noch sprachlos, wie die Farbeinstellung „Harran-Sonnenuntergang“ gerade den Sonnenuntergang verwandelt. Manchmal habe ich tatsächlich einfach auf einem Dach gestanden und mir angesehen, wie die Sonne untergeht.
Selbstverständlich ist mir bewusst, dass jeder Spieler etwas anderes als essenziell erachtet – was ist eigentlich eure Meinung zu all dem? Lasst es mich auf Reddit wissen. Mir ist auch klar, dass wir vielleicht immer noch nicht alle überzeugen konnten – zumindest noch nicht! Ich finde, wir haben in diesen zwei Jahren viel Arbeit in Dying Light 2 Stay Human gesteckt. Es ist zu einem anderen, komplexen, stärkeren Überlebenskampf geworden. Ich lade euch dazu ein, es euch anzusehen – ihr könnt euch selbst davon überzeugen, wie all die Änderungsvorschläge aus der Community umgesetzt wurden. Wir werden damit auf jeden Fall noch lange nicht aufhören.
Danke für eure Unterstützung!